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Bildung, Kultur

In diesem Aktionsfeld geht es um den Erhalt und die Weiterentwicklung des Humankapitals im angesprochenen Raum, um die Stärken zu stärken und um den Stellenwert und den Gebrauch der Kulturgüter der Region zu sichern. Es geht um die Weiterentwicklung des kulturellen Angebots und damit um einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität. Ein besonderes Thema ist die „Inkulturnahme“ lokaler Besonderheiten, Stärken (z.B. Weißtanne, Käse, Handwerk, Kulinarisches); - Esskultur, Baukultur, Kultur im Umgang mit dem Gast, Vereinskultur, Theaterkultur, Fachkompetenz, Energiebewusstsein usw.

Ziele

  • Lokales Humankapital (Stärken in der Landwirtschaft, Gewerbe und Dienstleitung) weiter stärken.
  • Lokale Potentiale gezielt in Kultur nehmen
  • Aufblühendes Kulturleben auf dem Lande.
  • Überregional vernetzte Kulturinitiativen.
  • Intaktes Vereinsleben.
  • Kooperationsfreudige Vereine.

Strategie

  • Projekte, welche die überbetriebliche Ausbildung in den regionaltypischen Berufen  thematisieren, sollen im Rahmen des Leader-Programms verstärkt umgesetzt werden. Dies gilt für Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Dienstleistungen gleichermaßen. Regionale Stärken sollen gezielt evaluiert und im Sinne der Inkulturnahme weiter entwickelt werden.
  • Kooperationen in den Bereichen Kultur und Bildung - sowohl auf örtlicher als auch überregionaler Ebene - mit den Hauptanliegen der Zusammenarbeit und gleichzeitig der Stärkung regionaler Identität, sind für Leader-Projekte geeignete Ansätze. Projekte, die die Vereinsstruktur stärken sind in Leader-Gebieten sehr willkommen, speziell wenn es dabei um die Nachwuchsarbeit oder gemeindeübergreifende Aktivitäten in der Ausbildung und Zusammenarbeit geht.

Angestrebte Resultate

  • In mindestens fünf Branchen sind im gesamten Leader-Gebiet (talschaftsübergreifend) berufsgruppenspezifische Lehrgänge durchgeführt. Damit werden in mindestens sechs Bereichen vorhandene Stärken in der Humanressource weiter ausgebaut; dies gilt sowohl für landwirtschaftlich als auch gewerblich orientierte Gruppen (Beispiel „Holzbau Zukunft“ aus LEADER+).
  • Initiierung, Belebung von Kulturinitiativen mit Bezug zur Region wurden unterstützt. Das Kulturangebot wird landesweit in einem etablierten Veranstaltungskalender bekannt gemacht.
  • Blasmusikvereine, Chöre und ähnliche Einrichtungen sind als örtliche Kulturträger gestärkt und meistern die erhöhten Anforderungen (Ausbildung, Instrumente, Reparaturen, Nachwuchs).
  • Die „ Inkulturnahme lokaler Ressourcen“ ist thematisiert und das Image einzelner Produkte gestärkt (Vergleich Weißtanne).

Quantitative Kriterien

  • Mindestens 3 Projekte beschäftigen sich mit kooperativer Ausbildung (lokales Wissen).
  • Mindestens 2 Bildungs- und Kompetenzzentren sind errichtet (Käseakademie, Passivhaus, Alpine Katastrophen-Schutz, Schutzwaldpflege und Ähnliches).
  • Mindestens 1 Kulturkoordinationsstelle wurde eingerichtet.
  • Mindestens 4 Kulturinitiativen mit sektorübergreifendem Ansatz sind aktiv.
  • Mindestens 3 Projekte beschäftigen sich mit der Inkulturnahme lokaler Produkte (Stärken).
  • Mindestens 4 gemeindeübergreifende Vereinskooperationen sind entstanden.

Qualitative Kriterien

  • Lokale landwirtschaftliche und handwerkliche Produkte werden von breiten Bevölkerungsteilen als Kulturgut verstanden und im Wert geschätzt.
  • Überbetriebliche Sonderausbildungen haben die Kooperationsbereitschaft der Betriebe erhöht.
  • Kooperation von Vereinen in Sachen Ausbildung, Imagearbeit gemeinsamer Investitionen.
  • Kulturangebote sind regional abgestimmt.

Projektansätze - Beispiele

„Weiterbildung“: Weiterentwicklung des erfolgreichen Models der überbetrieblichen und kooperativen Ausbildung im Bereich Holzbau und Übertragung des Ansatzes auf weitere Branchen auch in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, umfasst überbetriebliche Sonderlehrgänge

  • „Werkstattkultur“: eine Kulturreihe vermittelt die Handwerkskultur des Landes durch organisierte Veranstaltungen mit abwechslungsreichem Programm in den Betriebsstätten der beteiligten Unternehmen, Vereine, einzelne Betriebe
  • „Archiv“: Planung und Aufbau regionaler Archive; zur Sicherung regionaler Dokumentationen, gemeinsames Inventarisierungskonzept
  • „Einst&Heute“: alte Handwerkskunst lebt, Entwicklung zum Heute aufzeigen, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen, Dokumentation, Erfahrungen aus Einzelprojekten wie Lernwerkstatt und Meisterstraße nutzen und übertragen, Beitrag zur Inkulturnahme des Handwerks
  • „Musik“: Musikvereine, Chorgemeinschaften als Kulturträger stärken, kooperative Aktionen fördern; Gemeinden, Vereine, Regionalplanungsgemeinschaften
  • „Kulturszene“: örtliche Kulturschaffende Gruppen unterstützen und durch gemeinsame Strukturen professionalisieren
  • „Echowand“: – innovative Kulturangebote rund ums Thema Echo im Biosphärenpark

Bezug zur Entwicklungsstrategie

Mit den vorgesehenen Aktivitäten zur Ausbildung regionaltypischer Berufe / Erwerbszweige wird ein Beitrag zur Stärkung des regionalen Know-hows geleistet und mit den Kulturimpulsen die Sensibilität zum Kulturerbe gesteigert und damit die regionale Identität gestärkt.

PartnerInnen

Ausbildungsorganisationen, Kulturinitiativen, Tourismus, Handwerksverbände, Berufsgruppen, Kommunen

Zusammenarbeit mit den Wirtschaftssektoren

Die Bildung und Kultur betrifft alle Wirtschaftssektoren, die schwerpunktmäßig im ländlichen Raum verankert sind. Es sind dies: vorhandene Bildungseinrichtungen, Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk, Dienstleistung und kommunale Einrichtungen.

Innovativer Charakter

Das Besondere an diesem Aktionsfeld ist die gezielte und kooperative Zusammenarbeit im Bereich der überbetrieblichen Ausbildung zur Stärkung der Stärken (Know-how) in der Region (landwirtschaftliche Produktion und Verarbeitung, Handwerk, Dienstleistung im Tourismus, usw.). Innovativ ist die Förderung der Zusammenarbeit von Kulturinitiativen und örtlicher Vereine, z.B. Musikvereine.