Vortrag und Diskussion mit Prof. Niko Paech: Chancen in einer Postwachstumsökonomie
Veranstaltet von: Regionalentwicklung Vorarlberg, Werkraum Bregenzerwald, Netzwerk Lebenswert wirtschaften
Am Donnertstag, 24. September 2015 von 14:00 - 16:00 Uhr fand im Werkraumhaus Bregenzerwald in Andelsbuch der Vortrag von Dr. Niko Paech (Wirtschaftsprofessor an der Universität Oldenburg) statt.
Am Vortrag nahmen an die 50 Personen aus den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Handel, Energie und Umwelt teil.
Renate Breuß, Geschäftsführerin des Werkraum Bregenzerwald sowie Peter Steurer von der Regio-V und Kuno Sohm begrüßten die Gäste.
Inhalt des Vortrags:
Das Konzept der Postwachstumsökonomie fußt auf dem Wandel von Lebensstilen, Versorgungsmustern, Produktionsweisen, Nutzungsverhalten und bevorzugt die Regionalität.
Spätestens nach dem Beginn der Finanzkrise 2007 glauben immer mehr Bürger, dass die gegenwärtige Form der Marktwirtschaft mit ihrem Zwang zur Steigerung der Produktion, der Produktivität, des materiellen Wohlstandes und der Finanzgeschäfte in eine Sackgasse geraten ist. Es sind Anfänge einer modernen Subsistenzwirtschaft erkennbar. Paech beschreibt das so: "Wenn wir alle Produkte doppelt so lange nutzten wie heute, könnten wir die Herstellung halbieren." Keine abwegige Theorie, denn selbst in Vorarlberg ist ein Trend zu qualitativen und langlebigen Produkten und zu deren Wiederverwendung erkennbar. Das kommt auch durch die vielen örtliche Projekte (Kinderkiste, Carla, Bürgerbeteiligungen, Gemeinschaftsnutzungen und Care-Sharing) zum Ausdruck, was auf einen Lebensstilwandel hinweist. Die ewige Spirale von Wegwerfen und Neukaufen wird durch einen derartigen Trend zunehmend unterbrochen.
Niko Paech verzichtet nicht auf Lebensqualität; - er spielt in zwei Bands, konzentriert sich auf sein lokales Umfeld. Zu viel Konsum, Reizüberflutung und Hektik bezeichnet er als überflüssig und Zeitverschwendung. Widerspiegelt Niko Paech das Aufkommen eines neuen Zeitgeistes und damit geänderte Bedingungen am Markt?