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Abschluss LEADER+ / Start in die neue Periode

In der Jahreshauptversammlung am 15.5.08 der Regionalentwicklung konnte der Rechnungsabschluss von 2007 und damit der Abschluss der gesamten Leader+ Periode präsentiert werden. Obm. Rudolf Lerch bedankt sich für die vorbildliche Arbeit bei den Projektakteuren, bei DI Walter Vögel, Isabel Gapp, Landesrat Erich Schwärzler und beim LAG-Management. Walter Vögel sieht die Möglichkeit, eine Punktlandung im Sinne des Fördermitteleinsatzes zu erreichen. LR Erich Schwärzler bedankt sich im Namen des Landes beim Obmann und bei der PVL sowie bei allen Akteuren für die gelungene Arbeit. Er betont die Notwendigkeit in Zukunft auf Bewährtes zu setzen und vorzeigbare Ergebnisse durch die geförderten Projekte zu erreichen. Er wünscht der Versammlung alles Gute für die neue Programmperiode.

Abschluss LEADER+ / Start in die neue Periode

Treffpunkt Museum Kloster

 Bericht des Obmanns Rudolf Lerch

Der Start in die neue Programmperiode 2007-2013 ist, abgesehen von den regeltechnischen und administrativen Hürden eines derartigen Programmstarts, gut gelungen. Erfreulich können wir feststellen, dass ein großes Interesse an Veränderung und Weiterentwicklung für unsere Nahregion gegeben ist - die Vielzahl an Projektinitiativen gleich zu Beginn des Programms verdeutlichen dies. Statistisch betrachtet, haben wir nach dem ersten halben Jahr zwei Drittel Projektanträge im Vergleich zur Anzahl der gesamten Vorperiode. Hoffen wir, dass die Begeisterung für das Mitgestalten an der Zukunft unserer Heimat anhält. Positiv zu vermerken ist, dass sich neu dazu gekommene Gebiete mit Initiativen einbringen und bereit sind, Erfahrungen aus der bisherigen Arbeit mitzunehmen.

Ein paar Worte zur Regionalentwicklung und zur lokalen Entwicklungsstrategie:

Fest steht, dass die europäische Strukturförderpolitik wesentlich zur Belebung beigetragen hat. Gerade mit dem Leader-Programm wurden hunderte von lokalen Aktionsgruppen gegründet, die in den vergangenen Jahren wertvollste Basisarbeit geleistet haben. Mit der breiten Beteiligung hat auch ein Lernprozess, ich würde fast sagen ein Kennenlern-Prozess der eigenen Umgebung, stattgefunden. Außerdem wurde das Bewusstsein für die Regionalität gesteigert. Für die neue Programmperiode 2007-2013 haben die Außenminister eine Doppelstrategie angezettelt und die dementsprechenden inhaltlichen Leitlinien festgeschrieben. Göteborg steht für nachhaltigen Umgang mit den natürlichen und kulturellen Ressourcen, Lissabon steht für Wirtschaftsentwicklung, Innovation und Beschäftigungsentwicklung. Diese beiden Stoßrichtungen in Regionalentwicklungsaktionen unter einen Hut zu bringen, war dann schlussendlich auch die Herausforderung zur Erarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategie. Die Regionalentwicklung Vorarlberg hat in ihrem Programm, das im abgelaufenen Kalenderjahr entstanden ist und für die kommenden sieben Jahre Gültigkeit haben soll, versucht, diesen Spagat zu spannen. Dies ist, so meine ich, deshalb gut gelungen, weil versucht wurde, Projekte und Aktionen anzuregen, die klar dazu führen, dass Arbeitsplätze entstehen, dass der Wettbewerb angeregt wird und dass Investitionen initiiert und Co-finanziert werden. Daneben wurden Strategien formuliert, die das Bewusstsein zur Kulturlandschaft weiter steigern, Kulturinitiativen unterstützen und dadurch die Lebensqualität für Gäste und Einheimische weiter heben. Damit diese zweite Stoßrichtung gelingt, müssen Gemeinden sehr viel Geld in die Hand nehmen - und das ist nicht selbstverständlich. Ich glaube, wir dürfen uns gerade in Vorarlberg glücklich schätzen, dass unsere Mitglieder sich in dem Punkt großzügig verhalten. Die Nachhaltigkeits- und Wertschöpfungsstrategien lassen sich am besten zum Thema erneuerbare Energie vereinen. Aus diesem Grund sind dort vor Allem Aktivitäten angesiedelt, die einerseits zu Investitionen führen, andererseits langfristig der Nachhaltigkeit dienen und die regionale Versorgungsstruktur stärken.

Nun, wie geht es uns mit der beginnenden Umsetzung dieser so genannten LES bzw. Lokalen Entwicklungsstrategie?

Auf jeden Fall sind eine Reihe von Projektvorschlägen eingegangen, einige Projektgruppen sind startklar. Was die Förderzusagen betrifft, so scheint ein Urwald von Bestimmungen auf uns zuzukommen. Trotz größter Bemühung von unserem SVL, scheinen sich die Dinge auf Bundesebene noch zu Widersprechen. Die Verquickung hunderter Förderbestimmungen mit einem Regionalentwicklungsprogramm scheinen Probleme mit sich zu bringen und wir dürfen hoffen, dass dies nicht zur Falle der wohlgemeinten Aktionen wird. An der Stelle möchte ich mich persönlich bei Walter Vögel und seinem Bemühen recht herzlich bedanken.

Wir stehen am Beginn einer neuen Arbeitsperiode und da möchte ich es nicht auslassen, ein paar Gedanken zur Zusammenarbeit und zur Rolle der lokalen Aktionsgruppe auszusprechen. Es sind drei Gedanken:

  1. nicht bedenken, sondern fördern

Ich glaube es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, Projektträger in ihrem Bemühen um Verbesserungsmaßnahmen zu unterstützen und zu beraten. Dabei sollen jene begünstigt werden, die bereit zu handeln sind - auch dann, wenn möglicherweise eine andere Gruppe benachteiligt erscheint. Die LAG ist nicht die Gemeindestube in der versucht wird, Interessen durchzusetzen oder abzusenden. Die LAG möchte Bewegung schaffen und die Zukunft gestalten. Dazu braucht es innovative, zielstrebige und kooperationswillige Projektträger.

  1. Kooperationen pflegen, Synergien nutzen

Auch zu diesem Punkt kann die LAG einen großen Beitrag leisten – und zwar, indem Projektträger zur Kooperation angehalten bzw. diesbezüglich beraten werden. Der Austausch der Erfahrungen und die landesweite Zusammenarbeit, Vernetzung der Akteure sind jene Bereiche, die in der Zukunft die Basis für die Wirtschaft und für den Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaft sind.

  1. Zeit nehmen und Themen der Zukunft aufgreifen

Es scheint mir verdammt wichtig zu sein, dass wir in der LAG den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren. Wir sollten uns die Zeit nehmen, an den Grundsätzen der lokalen Entwicklungsstrategie und an den Themen der Zukunft zu arbeiten und die Diskussion im Zusammenhang einzelner Projekte, zu diskutieren. So dürfen wir zum Beispiel nicht den Wandel der demographischen Strukturen und der damit verbundenen Probleme und Chancen aus den Augen verlieren. Wir sollten uns auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der Substanzwerte der Dörfer im ländlichen Raum konzentrieren, denn sie sind ein entscheidendes Instrument für die Attraktivität des Raums und für den Erhalt der Lebensqualität. Nicht zuletzt sollte uns das Zusammenspiel des Umweltschutzes und der lokalen Energieerzeugung ein Anliegen sein. Das dürfte ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunft sein. Derzeit hat man gelegentlich den Eindruck, dass Interessensgruppen aneinander vorbei reden. Es kommt also eine Verantwortung auf die lokale Aktionsgruppe zu, hier Wege zu finden. Es bedarf Zeit der Diskussion und ich rege in diesem Zusammenhang an, dass wir uns nach Möglichkeit in den nächsten Monaten Gedanken machen, außerhalb der Projektaktivitäten einen Zukunftsdialog innerhalb der Regionalentwicklung zu führen. In diesem Sinne wünsche ich den Mitgliedern spannende, gewinnbringende, synergieträchtige, freudenspendende Arbeit in der Regionalentwicklung.

 

 

Obm.Bgm Rudolf Lerch