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Land-, Forstwirtschaft, Kulturlandschaft

Dieses Aktionsfeld beschäftigt sich verstärkt mit der Wertschöpfung land- und forstwirtschaftlicher Produkte in starker Verbindung mit dem Tourismus. Es geht auch um die gezielte Weiterentwicklung und Pflege der Kulturlandschaft, welche durch die Land- und Forstwirtschaft, aber auch durch den Tourismus, die Architektur und die Besiedelung im Allgemeinen geprägt ist.

Ziele

  • Sektorübergreifende Zusammenarbeit, z.B. Landwirtschaft und Tourismus; Landwirtschaft und Energie fördern und festigen; Tragfähige Kooperationen (echte Verbünde, Marken) von Erzeugergenossenschaften und Vermarkter etablieren.
  • Verbesserung der Infrastruktur für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
  • Nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft durch Pflegemanagemenstrukturen sichern.
  • Image der Landwirte in der Bevölkerung verbessern und Vorurteile abbauen.
  • Hochpreissegment für regionale Markenprodukte erreichen
  • Touristische Ziele der Alpwirtschaft behutsam nutzen und ausbauen.

Strategie

  • Mit den Leader-Aktivitäten sollen gezielt Impulse gesetzt und Investitionen getätigt werden, die zur verstärkten Nutzung der natürlichen und nachwachsenden Ressourcen führen und zur Pflege der Kulturlandschaft beitragen. Mit organisierten Aktionen soll der Kontakt von Landwirten zur Bevölkerung intensiviert und Vorurteile abgebaut werden.
  • Vorhandene Marken und Vertriebsstrukturen sollen durch Leader-Aktionen gestärkt und weiter etabliert werden. Zur Sicherung des UNESCO-Status für einzelne Gebiete sollen umsichtige, effiziente Pflegemanagementstrukturen  eingerichtet werden.

Angestrebte Resultate

  • Im Rahmen der Förderperiode sind mehrere „Genussinseln“ entstanden.
  • Die Käsestraße Bregenzerwald hat durch eine Reihe von Einzelmaßnahmen eine Erneuerung umgesetzt und die Marktposition gestärkt.
  • Konkrete Einrichtungen zur Nahversorgung in Kombination mit Landwirtschaft und Tourismus sind entstanden; z.B. ein Biosphärenparkhaus und Ähnliches.
  • Saisonale landwirtschaftliche Produkte (Bergkäse und Alpprodukte, lokale Tierzucht und Anbau) sind mehrheitlich im Hochpreissegment.
  • Die regionale landwirtschaftliche Direktvertriebsstruktur wurde ausgebaut; es bestehen neue Kooperationen in Produktion und Vermarktung; z.B. regionale Produkte, gegebenenfalls Bioprodukte, beim Einzelhandel in den Regalen.
  • Es sind bessere Voraussetzungen für Melk- und Sennalpen geschaffen.
  • Die  Wertschöpfungskette Holz ist durch neue Kooperationen gestärkt.
  • In der Zusammenarbeit mit Grundschulen ist ein Ausbildungsmodul zum Thema natürlicher Kreislauf in der Region entwickelt und pilotmäßig umgesetzt.
  • Das Angebot im Bereich der „Waldschule“ wurde um speziell für Gäste ausgerichtete Führungen erweitert.
  • Gemeinschaftliches Waldbewirtschaftungsmodell mit integriertem Ansatz im Sinne von Waldverpachtungen in Kombination mit Energielieferung ist geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt.
  • Für die Pflege der Kulturlandschaft sind Managementstrukturen geschaffen - wie dies am Beispiel des Bregenzerwaldes von der UNESCO vor Eintragung in die Liste der Weltkulturerbegüter auch gefordert wird.

Quantitative Kriterien

Nach Abschluss sind

  • mehrheitlich sind die Melk- und Sennalpen unter Wahrung der Natur- und Landschaftsschutzinteressen zeitgemäß erschlossen,
  • 50% der landwirtschaftlichen Saisonprodukte und eine Reihe von Käsesorten im Hochpreissegment (Markenprodukt) angesiedelt,
  • Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Handel entstanden,
  • 4 Genussinseln in Betrieb,
  • 1 Kooperation zur Nutzung von heimischem Holz gegründet,
  • 15% mehr heimisches Holz im Bau verwendet,
  • 1 Kulturlandschafts-Pflegemanagement eingerichtet,
  • 2 neue Vermaktungsmodelle regionaler Produkte eingerichtet,

Qualitative Kriterien

  • Das Bewusstsein für die Kulturlandschaft, deren Weiterentwicklung ist gestiegen
  • Regionale Produkte, auch regionale Bioprodukte sind verstärkt Bestandteil des lokalen Einkaufskorbes.
  • Das Image der Landwirtschaft ist signifikant verbessert und zeigt sich in der guten Zusammenarbeit sowie in gemeinsamen Aktionen mit Bevölkerungsgruppen.
  • Das Angebot mit Urlaub am Bauernhof ist deutlich gestiegen.

Projektansätze - Beispiele

Projekte dieses Aktionsfeldes sind hauptsächlich den Maßnahmen M122, M123, M323 zuzurechnen. Zur näheren Definition des Aktionsfeldes wurden im Vorfeld Projektansätze mit Akteuren aus dem Leader-Gebiet erarbeitet. Die folgenden Projektbeispiele (Ideen) sind indikativ und haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. In der Vorbereitung zum Strategiepapier wurden weit mehr Projektansätze gelistet.

Beispiele sind:

  • „Genussakademie“: Aufbau eines Bildungszentrums für die landwirtschaftlichen Produkte und deren Verarbeitung, Präsentation und Vermarktung, Planung, Investition
  • „Feriencamp“: adaptierte Landwirtschaft zum Feriencamp umgestaltet, Tiere-Vielfalt zum Kennen lernen mit professioneller Betreuung, Entwicklung und Umsetzung
  • „Käsestrasse“: Erneuerungsprozess, in der Organisation, Dienstleistung und Sortiment – neue Angebote
  • „Biosphärenpark-Haus“: regionale Info- und Anlaufstelle für Gäste mit Nahversorgungsfunktion, planen, umsetzen und betreiben
  • „Holzkette“: Schließung der Wertschöpfungskette Holz, Stichwort KVH (konstruktives Vollholz) zur Erhöhung der Lieferbereitschaft von heimischem Holz
  • „Holzcontracting“: Entwicklung und pilothafte Umsetzung von Holz-Contracting, gemeinsame organisierte Waldbewirtschaftung für Nutz- und Energieholz, Biomasse für Waldbesitzer als Pacht
  • „Pflegemanagement“: Aufbau von Kulturlandschafts- Managementstrukturen in den Bereichen Natura 2000, Kulturlandschaft, Stärkung, Ausbau Biospärenpark-Management

Bezug zur Entwicklungsstrategie

Durch die Projekte werden gezielt Impulse gesetzt, um die Position der Landwirtschaft zu stärken. Es wird das Image aufgewertet und Maßnahmen für Berufsentscheidungen gesetzt.

PartnerInnen

Einzelbetriebe (Landwirte, Handel, Verarbeiter, Bildungsanbieter), Landwirtschaftskammer, Interessensverbände, Markengemeinschaften und Regionalplanungsgemeinschaften

Zusammenarbeit mit den Wirtschaftssektoren

Landwirtschaft, Tourismus, Energiewirtschaft, Kommunen

Innovativer Charakter

Die Innovation dieses Aktionsfeldes besteht in der Fokussierung auf die sektorübergreifende Kooperation, ausgehend von der Land- und Forstwirtschaft: Stärkung der Wertschöpfungskette Holz, Gemeinschaftsprojekte Tourismus-Energiewirtschaft, Kooperation Tourismus, Schulen-Ortsvereine, Biokooperation mit Handel usw.