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Projektdatenbank
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Firma: | Verein Kulturgütersammlung Walgau |
Strasse: | Kirchgasse 6 |
PLZ / Ort: | AT - 6710 Nenzing |
Telefon: | |
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Das Projekt mobilisiert Bürger der Region Walgau, sich mit Kulturgütern der Region auseinander zu setzen. Im Rahmen des Projektes wird eine Koordinierungsstelle eingerichtet, bestehende Sammlungen in ein Gesamtkonzept miteinbezogen, Aktionen zur Bewusstseinssteigerung ausgeführt und die Auseinandersetzung mit den Kulturgütern in der Bevölkerung initiiert. Im Zuge des Projektes wird eine Veranstaltungsreihe konzipiert und umgesetzt, die zum Sichten und Sammeln in der Bevölkerung anregt. Im Projekt werden regionale Museen, Ausstellungsorte und Sammlungen bekannt gemacht, gemeinsame Auftritte und Kulturinitiativen gestartet, die Akteure, Sammler durch ein Informations- und Ausbildungsangebot professionalisiert sowie eine gemeindeübergreifende Strategie im Zusammenhang mit der Kulturgütersammlung entwickelt.
Die Regio Im Walgau setzt sich aus Gemeinden unterschiedlicher Verwaltungsbezirke (Bludenz, Feldkirch) zusammen, bildet jedoch einen Kulturraum. In der Region entstand in den vergangenen Jahren durch einen Entwicklungsprozess eine Regionalplanungsgemeinschaft. Mit der Gründung der Regio Im Walgau hat sich der Wunsch auf Intensivierung der Zusammenarbeit verbreitet. Die Entwicklung der regionalen Identität ist daher ein Kernanliegen der Regio.
Ein authentischer Zugang zur Identitätsfindung bildet das Wissen um die gemeinsame Geschichte, denn diese bildet die Wurzel der Regionalität, sie nährt das Verständnis für das Gemeinsame im jeweiligen Kulturkreis. Im Rahmen des Regionalentwicklungsprozesses Walgau wurde am 7. Dezember 2010 der Verein Kulturgütersammlung Walgau von Sammlern und Kulturschaffenden aus der Region in Zusammenarbeit mit dem Büro für Regionalentwicklung Im Walgau gegründet und in zahlreichen Sitzungen ein vorläufiges Konzept zur Errichtung einer Kulturgütersammlung entwickelt.
HINTERGRUND
Wie in anderen Gebieten auch, gibt es im Walgau eine Reihe von kommunalen, aber auch privaten Sammlungen von Antiquarien und Artefakten der Neuzeit. Mit dem Generationenwechsel verbunden, gehen die dazugehörenden Bedeutungen verloren. Dabei liegt die Betonung auf Bedeutung. Mit der Bedeutung verbunden ist die Beziehung, die Geschichte einzelner Menschen und ihres Schaffens in der Region. Es geht daher nicht nur um die Sammlung alter Gegenstände allein, den Bau von Museen oder Lagerhallen zur Deponierung von Gegenständen, es geht im Wesentlichen auch um die Beziehung zwischen Mensch und Objekt und die damit verbundene Geschichte, die zusammen Erinnerungsträger einer Region sein können. Um die Identität einer Region zu stärken, ist es von großem Nutzen, diese kulturell-historischen Wurzeln zu festigen und Geschichten aus der Region bekannt zu machen. Vor diesem Hintergrund ist ein Konzept entstanden, das in Abstimmung mit dem vorarlberg museum als innovativer und pilothafter Ansatz einer Region gesehen wird.
Das vorarlberg museum plant für das Jahr 2013 den Themenschwerpunkt „Sichten“ mit der Fokussierung auf die Vermittlung von lokaler Geschichte. Damit ergibt sich für die Kulturgütersammlung Walgau die Chance, beim gemeinsamen Bemühen um sinnstiftende und klar definierte Sammlungsstrategien und Sammlungskonzepte, eine Kooperation mit dem vorarlberg museum einzugehen. Dadurch kann einerseits eine koordinierte Sammlungspolitik im Lande gewährleistet werden. Andererseits bietet diese Zusammenarbeit auch die Chance, unverzichtbare Wissens- und Erfahrungspotentiale dieser Einrichtung auch für den Walgau zu nutzen bzw. Erkenntnisse aus dem Projekt ans Landesmuseum zurückfließen zu lassen.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die regionale Identität in der Bevölkerung steigt und letztlich zu einer höheren Lebensqualität in der Region beigetragen werden kann. Der Beitrag des Projektes ist demnach eine stärkere Auseinandersetzung mit der Region in der Bevölkerung, eine neue Sammlung von Kulturgeschichte, die an kommende Generationen übergeben werden kann.
Zur Erreichung dieses Zieles sind folgende Punkte wichtig:
Das Projekt umfasst für 2013 dezentrale Ausstellungen zu den Sammlungen im Walgau und Veranstaltungen. Im Sinne des Sammelns und Sichtens werden im ersten Schritt vorhandene Sammlungen in den Gemeinden und bei privaten Personen der Öffentlichkeit über ein Ausstellungsprojekt bekannt gemacht. Die bestehenden Sammler werden beraten und auf Besuche vorbereitet. Im Vorfeld dazu findet eine Erhebung vorhandener Sammlungen in der Region statt. In einer weiteren Phase werden in den Gemeinden Erzählabende organisiert. Dort werden Gegenstände gezeigt und Geschichten zu den ehemaligen Besitzern und Nutzern erzählt und damit die Beziehung der Gegenstände zur Region hergestellt. Diese Abende sollen dazu führen, dass möglichst viele Bürger bewegt werden, sich auch über persönliche Gegenstände Gedanken zu machen, die sich im Haus oder am Dachboden befinden und Bezug zur Region haben. Die Abende sollen auch anregen, die Sammeltätigkeit zu intensivieren.
Andererseits soll ein (selbst)kritischer Diskurs zum Thema „Sammeln und Sammlungen“ auf einer professionellen Ebene mit den Akteuren in der Region geführt werden, zu denen auch politisch Verantwortliche zu zählen sind. Dieser Diskurs kann über die Region Walgau hinaus relevant sein kann (siehe Beschreibung der Arbeitspakete).
Nach Abschluss des Projekts sind sämtliche Sammler und Sammlungen der Öffentlichkeit über Ausstellungen und Veranstaltungen bekannt gemacht worden. Sie sind alle in einer gemeinsamen Verwaltung organisiert und so weit erfasst, dass eine professionelle Inventarisierung ihrer Sammlungsgegenstände erfolgen kann. Im Projekt erfolgt eine verstärkte Zusammenarbeit der Vereine und Institutionen. Gemeinsam mit Experten ist ein Sammlungskonzept erstellt und die erforderlichen finanziellen Aufwendungen zur Weiterführung der Sammlung bekannt. Der Verein Kulturgütersammlung ist mit Projektabschluss personell gestärkt.
4.5 Bildung und Kultur
4.5.1 Ziele
4.5.1.3 Aufblühendes Kulturleben auf dem Lande
4.5.1.4 Überregional vernetzte Kulturinitiativen
4.5.1.5 Intaktes Vereinsleben
4.5.1.6 Kooperationsfreudige Vereine
4.5.2 Strategien
4.5.2.3 Kooperationen in den Bereichen Kultur und Bildung - sowohl auf örtlicher als auch überregionaler Ebene - mit den Hauptanliegen der Zusammenarbeit und gleichzeitig der Stärkung regionaler Identität
4.5.2.4 Projekte, die die Vereinsstruktur stärken sind in Leader-Gebieten sehr willkommen, speziell wenn es dabei um die Nachwuchsarbeit oder gemeindeübergreifende Aktivitäten in der Ausbildung und Zusammenarbeit geht
4.5.3 Angestrebte Resultate
4.5.3.2 Initiierung, Belebung von Kulturinitiativen mit Bezug zur Region wurden unterstützt. Das Kulturangebot wird landesweit in einem etablierten Veranstaltungskalender bekannt gemacht