lead_BSP-Zentrum_rgw
Projektdatenbank
|
Firma: | Regionalplanungsgemeinschaft Großes Walsertal |
Strasse: | Jagdbergstrasse 272 |
PLZ / Ort: | AT - 6721 Thüringerberg |
Telefon: | +43 5550 20360 |
Email: | moser@grosseswalsertal.at |
Website: | http://www.grosseswalsertal.at/ |
Seit 2000 ist das Große Walsertal ein Biosphärenpark nach UNESCO Definition. Um die ökologische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Weiterentwicklung zu sichern, sind Netzwerke und Einrichtungen zu schaffen, die Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungsprojekte initiieren und erleichtern. Im Projekt geht es konkret um einen Leitbildprozess und Konzeptionierung eines Biosphärenparkzentrums unter Berücksichtigung der Ausstellung, der Gastronomie, des Ausbildungsbereiches im Sinne des Nachhaltigkeitsansatzes und der partizipativen Entwicklung. Das Projekt liefert als Ergebnis einen vereinbarten Maßnahmenplan zur Adaptierung des Hauswalserstolz als Biosphärenparkzentrum. Mit dem Abschluss liegt ein zukunftsweisendes Konzept und Geschäftsmodell für die Weiterentwicklung und zeitnahe Realisierung des Biosphärenparkzentrums vor.
Seit dem Jahr 2000 ist das Große Walsertal Teil des Biosphärenpark Netzwerkes der UNESCO, mit erfolgreicher 10-Jahre-Evaluierung im Jahre 2012. Als Modellregion für naturverträgliches Leben und Wirtschaften wird im Großen Walsertal mit unterschiedlichen Projekten das zentrale Anliegen verfolgt, die Natur und Landschaft für die betreffenden Menschen lebenswert und zukunftsfähig zu erhalten. Der Sevilla Strategie entsprechend wird ein integriertes Konzept - Schutz durch Nutzung - verfolgt. Die in der Region lebenden und wirtschaftenden Menschen haben dafür eine zentrale und hervorragende Bedeutung. Umwelt- und Bewusstseinsbildung von regionaler und überregionaler Bedeutung, Projekte mit der Bevölkerung und für eine nachhaltige Regionalentwicklung, Besucherinformation und Weiterbildung der lokalen Bevölkerung, Anziehungskraft für naturverträglichen Tourismus, für nationale und internationale Fach-Symposien, ein effektives Management, gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Austausch und Netzwerke mit anderen Biosphärenparks, die Erstellung von Materialien und ähnliche Maßnahmen werden wie in der Sevilla Strategie empfohlen und umgesetzt.
Im Madrid Action Plan für Biosphärenparke ist die Rolle dieser Gebiete als Orte der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) betont und eine Weiterentwicklung zu Exzellenz-Zentren in diesem Bereich gefordert. Der Aktionsplan hebt außerdem die Rolle als Vorbilder für nachhaltige Produktionssysteme und als Bildungsstätten für aktuell brennende Themen wie dem Klimawandel hervor.
Anstrengungen und Impulse für eine innovative und nachhaltige Weiterentwicklung des Großen Walsertals in diesem Sinne sind daher notwendig. Bevölkerung, Verwaltung und Gewerbe, langjährige BesucherInnen, fachkundige Empfehlungen und Umfragen signalisierten den dringlichen Bedarf eines strategisch und operativ allseits kompetenten Zentrums als Anlaufstelle und Bildungszentrum für den sich nun über Jahre prosperierend entwickelnden Biosphärenpark Großes Walsertal.
Die geographisch und verkehrstechnisch hervorragend zentrale Lage des Haus Walserstolz der Sennerei-Genossenschaft Sonntag, mit vorhandenen logistischen Möglichkeiten der Nahversorgung jeglicher Art für die Bevölkerung und anderem Publikumsverkehr (Museum, Post, Bank, Polizei, Einkauf, Gastronomie, Seilbahn zu Sommer- und Wintertourismus-Aktivitäten, etc.), bietet nun die Möglichkeit einer rechtlich-wirtschaftlichen Partizipation mit der Immobilie der Genossenschaft und der Kooperation mit der Schau-Sennerei. Mit der dadurch möglichen Weiterentwicklung des HausWalserstolz kann ein allfälliger und wirkungsvoller Gesamtentwurf für die Entwicklung der Biosphärenpark-Info- und Ausstellungsbereiche sowie der Gastronomie und des Regionalprodukteverkaufs zu einem Biosphärenpark-Zentrum mit Schulungs- und Ausstellungsräumen sowie bio-regional Laden und Kleingastronomie vollzogen werden.
Im Rahmen des Projektes soll in einem ersten Schritt der Planungs- und Konzeptionsprozess für das Biosphärenpark-Zentrum Großes Walsertal erfolgen. Eine breite Beteiligung sichert dabei die Akzeptanz in der Region. Außerdem wird ein Geschäftsmodell für das Zentrum erarbeitet, das sich an einem gemeinwohlorientierten Ansatz (social business) orientieren soll. Ziel ist, einen autonomen Betrieb zu gewährleisten.
Die Trennung des Bereichs Sennerei einerseits sowie der Bereiche Ausstellung, Gastronomie und bio-regional Laden andererseits und die Erarbeitung eines zukunftsfähigen Modells für die Weiterentwicklung und den Betrieb der drei letztgenannten Bereiche als innovatives Biosphärenpark-Zentrum ist zugleich ein wichtiger Schritt zur Sicherung des dann eigenständigen Sennereibetriebs im hinteren Walsertal, da die Biosphärenparkbereiche nach derzeitigem Modell nicht kostendeckend geführt werden können.
Nach Abschluss des Projekts liegen ein innovatives und zukunftsweisendes Konzept und Geschäftsmodell für die Weiterentwicklung und zeitnahe Realisierung des Haus Walserstolz zu einem Zentrum für Nachhaltigkeit vor. Damit ist eine wesentliche Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Biosphärenparks Großes Walsertal im Sinne der Sevilla-Strategie und des Madrid Action Plans gegeben. Rechtliche und wirtschaftliche Fragen sind geklärt. Durch einen breit getragenen Prozess ist eine hohe Identifikation der lokalen Bevölkerung, der Gemeinden und der beteiligten Organisationen mit dem Projekt von Beginn an gegeben.
Ein effizientes Management und die Durchführung von Projekten im Biosphärenpark sind in der lokalen Entwicklungsstrategie der LAG Vorarlberg dezidiert erwähnt.
LES 4.1 Land-und Forstwirtschaft, Kulturlandschaft:
4.1.1 Ziele: Sektorübergreifende Zusammenarbeit, z.B. Landwirtschaft und Tourismus; Landwirtschaft und Energie, fördern und festigen
4.1.2 Strategie: Zur Sicherung des UNESCO-Status für einzelne Gebiete sollen umsichtige, effiziente Pflegemanagementstrukturen eingerichtet werden
4.1.3 Angestrebte Resultate: Konkrete Einrichtungen zur Nahversorgung in Kombination mit Landwirtschaft und Tourismus sind entstanden; z.B. ein Biosphärenparkhaus und Ähnliches. Die regionale landwirtschaftliche Direktvertriebsstruktur wurde ausgebaut; es bestehen neue Kooperationen in Produktion und Vermarktung
4.1.5 Qualitative Kriterien: Das Bewusstsein für die Kulturlandschaft, deren Weiterentwicklung ist gestiegen
4.1.6. Projektansätze, Beispiele: „Biosphärenpark-Haus“: regionale Info- und Anlaufstelle für Gäste mit Nahversorgungsfunktion, planen, umsetzen und betreiben sowie „Pflegemanagement“: Aufbau von Kulturlandschafts- Managementstrukturen in den Bereichen Natura 2000, Kulturlandschaft, Stärkung, Ausbau Biospärenpark-Management
LES 4.2. Wirtschaft, Tourismus:
4.2.1 Ziele: Die Kooperationen zwischen Tourismus und Landwirtschaft nachhaltig entwickeln; Sektorübergreifende Zusammenarbeit als Potential für eine regionale wirtschaftliche Entwicklung erkennbar machen.
4.2.4 Quantitative Kriterien: 1 Biosphärenpark-Haus ist entstanden
LES 4.5. Bildung und Kultur:
4.5.1. Ziele: Lokale Potentiale gezielt in Kultur nehmen
4.5.4 Quantitative Kriterien: Mindestens 2 Bildungs- und Kompetenzzentren sind errichtet (hier BNE, Biosphärenpark)