lead_Bewegung_swalb_rvbg
Projektdatenbank
|
Firma: | Regionalentwicklung Vorarlberg Verein |
Strasse: | Hof 19 |
PLZ / Ort: | AT - 6861 Alberschwende |
Telefon: | +43 5579 7171 |
Email: | office@regio-v.at |
Website: | http://www.leader-vlbg.at |
Die Leader-Regionen Vorarlberg (AT) und SüdWest-Alb (DE) beabsichtigen auf dem Gebiet des Breitensports zusammenzuarbeiten. Es ist das erklärte Projektziel, einen essentiellen Anstoß zur Steigerung der Lebensqualität und zum Erhalt der Gesundheit sowie zur Steigerung der Attraktivität der Region für den Tourismus zu leisten. Im fachlichen Austausch beider Regionen werden für Pilotgebiete / Gemeinden Planungen erstellt, Maßnahmen entwickelt und Pilotaktionen ausgeführt. In Vorarlberg sind dies die Gemeinden Bezau und Lingenau. Die ausgeführten Pilotaktionen sollen Vorbildcharakter erhalten und zu weiteren Projekten in der Gemeinde und der Umgebung führen. Die Pilotaktionen sind vielfältig, beginnend von der bewegungstherapeutischen Ausbildung über Bewusstseinsschaffung bei den Eltern, organisierte Bewegungsgruppen Einheimischer und Gäste, Umsetzung von Laufstrecken, organisierte, geführte Wanderungen bis hin zum fußläufigen Einkaufen usw. Das Projekt schließt mit den Pilotaktionen und den dabei entstandenen Strukturen ab.
Die LEADER-Regionen Vorarlberg (Österreich) und SüdWestAlb (Deutschland) beabsichtigen auf dem Gebiet des Laufsports und des Wandertourismus, gemeinsam ein transnationales Projekt durchzuführen.
Der Wandertourismus boomt in ländlichen Regionen. Er stellt in der thematischen Ausrichtung von landschaftlich attraktiven Tourismusregionen einen zunehmend wichtigen Faktor dar. Der neue wandertouristische Megatrend, der nach allen Ergebnissen einschlägiger Untersuchungen nachhaltig zu sein verspricht, bietet gerade ländlichen Regionen enorme touristische Erfolgschancen, wenn sie systematisch und umfassend erkannt und genutzt werden.
Abgesehen vom touristischen Angebot wird in der Gesellschaft verstärkt bewusst, dass das Laufen eine entscheidende Größe im Gesundheitswesen und in der Prävention darstellt. Das steigende Bewusstsein für die eigene Gesundheit steigert naturgemäß die Nachfrage nach den geeigneten Bewegungsmöglichkeiten in der Naturlandschaft. Auch hier kann der ländliche Raum mit dem vielfältigen Angebot an Naturlandschaften punkten. Mit dem stärkeren Bewusstsein zur Prävention durch Laufen entsteht auch gleichzeitig die Erkenntnis über die hohe Wohn- und Lebensqualität in naturlandschaftlich bevorzugten (ländlichen) Gebieten. Mit der Angebotsentwicklung an Gäste geht es daher im Kern um die höhere Sensibilität für Laufen als wichtiges Element zur Erhaltung der Gesundheit in der Bevölkerung.
Wichtiger Aspekt in dem Zusammenhang ist, dass die eigene Überzeugung der beste Botschafter für ein erweitertes Gästeangebot ist.
Grundlegendes: Um das Älterwerden in der Gesellschaft leisten zu können, ist der Erhalt der Gesundheit auf natürlichem Wege, nämlich durch Bewegung, Laufen, ein vorrangiges Anliegen der Gesundheitsvorsorge. Die Fußläufigkeit als alltäglicher Mobilitätsfaktor, die sportliche Fußläufigkeit als Ausgleichsfaktor und die Wanderung in der Naturlandschaft als Erholungsfaktor vermehrt zu erkennen und ins Bewusstsein zu rücken ist daher die entscheidende Herausforderung für eine authentische Wanderregion und gleichzeitig für das gemeinsame Vorhaben.
Für den Bereich der LEADER-Region SüdWestAlb mit seinen Tourismusdestinationen Zollernalb und Donaubergland ist das Thema „Wandern“ in den letzten Jahren zum wichtigsten touristischen Leitthema und Leitprojekt geworden. Für den Bereich der Schwäbischen Alb hat sich die Südwestalb in den letzten Jahren im Bereich des Wanderns durch eine zielgerichtete Produktentwicklung (v.a. zertifizierte Qualitätswanderwege) zur führenden „Wanderregion“ entwickelt. Mittlerweile hat das Wandern und damit der Wandertourismus insgesamt einen deutlichen Imagegewinn und eine Bedeutung für die Bevölkerung in der LEADER-Region SüdWestAlb erfahren, nicht zuletzt auch durch die Kooperation mit dem starken regionalen Wanderverein, dem Schwäbischen Albverein (als mitgliederstärkstem Wanderverein in Deutschland mit umfangreichem bürgerschaftlichem Engagement).
Bisher ist die Region vorrangig Zielgebiet für den Tagestourismus, auch wenn durch die Ausweisung der beiden zertifizierten Qualitätswanderwege („Donauberglandweg“ und „Donau-Zollernalb-Weg“) eine Steigerung der Übernachtungen aus Kurzurlauben (Wandern-ohne-Gepäck, Mehretappenwanderungen) zu verzeichnen ist. Allerdings liegen weder über die Relevanz der wandertouristisch motivierten Übernachtungen noch über die aus dem Wandertourismus generierte Wertschöpfung statistisch errechnete Zahlen vor.
Auch in Vorarlberg setzt die Tourismusbranche auf die zunehmende Nachfrage nach Wanderern und Laufbegeisterte. Dies gilt sowohl für die Winter- aber auch insbesondere für die Sommerangebote. Beide Regionen können auf eine positive Nachfrage im Tourismus verweisen und haben sich mittlerweile in diesem Marktsegment als Anbieter engagiert positioniert. Beide Gebiete gelten als Vorzeigegebiete in Punkto Weit- und Rundwanderwege und Laufstrecken und erfreuen sich über solide Zuwachsraten im Tourismus. SüdWestAlb punktet mit den zertifizierten Qualitätswanderwegen und den mitgliedsstärksten Wanderverein in Deutschland, Vorarlberg punktet mit vielseitigen Wanderangebot und der durchgängigen Beschilderung.
Nun, die Frage sei erlaubt: Wie authentisch ist das Angebot? Wie stark wird die Idee der Gesundheitsprävention durch Bewegung bzw. Laufen in der breiten Bevölkerung getragen?
Anmerkung: Abgesehen von der Tatsache, dass letztlich jeder Bürger Botschafter und Gastgeber ist und daher einen Beitrag zur Vermittlung von Angeboten an Gäste leistet, geht es um die Lebensqualität auf dem Lande. Je mehr das natürliche Potential der Landschaft für die Gesunderhaltung erkannt wird, desto attraktiver ist der ländliche Raum.
Akteure beider Regionen erkennen die Chance, aufgrund der ähnlichen Ausgangssituation, durch gezielte Maßnahmen die Attraktivität des ländlichen Raumes zu steigern. Sie erkennen, dass durch gezielte Bewusstseinsbildung für die Laufsportarten in der Naturlandschaft, nicht nur die eigene Gesundheit gesteigert, sondern auch attraktive Angebote entwickelt werden können. Mittels gemeinsamer Bearbeitung des Themas und der Durchführung von Pilotaktionen soll im Projekt aufgezeigt werden, wie die Einstellung der Bevölkerung zum eigenen Nutzen verändert werden kann. Experten beider Regionen tauschen Erfahrungen aus, verbünden sich mit Akteuren der Region und führen Pilotaktionen durch. Die Beiden Regionen wollen Menschen in Bewegung bringen, wollen sich in Richtung Gesundheit bewegen.
Es ist das erklärte Projektziel beider Regionen, mit dem Projekt einen essentiellen Anstoß zur Steigerung der Lebensqualität und zum Erhalt der Gesundheit sowie zur Steigerung der Attraktivität der Region für den Tourismus zu leisten. Im fachlichen Austausch beider Regionen werden für Pilotgebiete/Gemeinden Planungen erstellt, Maßnahmen entwickelt und Pilotaktionen ausgeführt. Die ausgeführten Pilotaktionen sollen die Chancen zur Gesunderhaltung aufzeigen und nach Abschluss dieses Projektes zu umsetzbaren und erfolgsversprechenden Folgeprojekte führen.
Es gilt zunächst zu definieren, durch welche Maßnahmen die jeweilige Regionen sich in Punkto Lebensqualität und touristisches Angebot höher qualifizieren kann. Basis der Überlegungen bildet die Tatsache, dass die Gesundheit der Bevölkerung durch erhöhtes Angebot an Bewegungs- bzw Laufmöglichkeiten gesteigert werden kann. Touristisch verfolgen beide Regionen das Ziel, ihre Region als erstklassige Wanderregion zu entwickeln und zu positionieren.
Unabhängig von der touristischen Positionierung soll das vorliegende Projekt zu einer Imageverbesserung des ländlichen Raums im Sinne höherer Wohnqualität führen.
Diese Qualität wird einmal durch das physische Angebot (Landschaft, Wege, Orientierung und Informationsangebot) aber vor allem durch das Bewusstsein geschaffen.
Jedenfalls ist festzuhalten, dass beide Regionen natur- und kulturlandschaftlich sowie infrastrukturell über ein enormes Potential verfügen, welches deutlich weiterentwickelt werden kann.
Das Potential bzw. die Maßnahmen zur Steigerung eines authentischen Wander- und Laufsportangebotes sind breit gefächert. Die Möglichkeiten beginnen mit der gesteigerten Mobilität in der Fußläufigkeit für Kinder, im bewegungssportlichen Angebot für Jugendliche, in der Fußläufigkeit für Gäste im Sinne der Nahversorgung, im Angebot von niederschwelliger Infrastruktur im Bereich des Laufsports, im Animationsangebot, im Angebot für Gruppenwanderungen, geführten Wanderungen verbunden mit gesellschaftlichen Kontakten.
Mit der fachlichen Auseinandersetzung, der Planung und der Durchführung von Pilotaktionen soll den gesetzten Zielen näher gekommen und weiterführende Projekte definiert werden.
Die an den Pilotaktionen beteiligten Gemeinden werden als Vorzeigebeispiele beworben und profitieren durch ihre Vorreiterrolle.
Das Projekt untergliedert sich in 4 Module:
MODUL 1: ANALYSE DURCH ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Systematische Analyse der Stärken und Schwächen der beiden Regionen im Projektzusammenfang. In jeder Region wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus Personen der Gemeinden, des Sports, der Gesundheit, des Tourismus also interdisziplinär zusammensetzt. Die Stärken-Schwächen-Analyse wird methodisch in den zwei Gebieten und mit den zwei Gruppen abgestimmt.
MODUL 2: STRATEGIEWORKSHOPS UND PLANUNG VON AKTIONEN
Aufbauend auf den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse wird mindestens ein gemeinsamer Strategieworkshop der Kooperationspartner durchgeführt in welchem neben der Auseinandersetzung mit der Analyse strategische Ziele erarbeitet werden. Abgestimmt auf die Bedürfnisse und den örtlichen Möglichkeiten werden konkrete Aktionen für die Best Practice Beispiele (Pilotgemeinden) geplant. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, den politischen Entscheidungsträgern und den betreuenden Fachleuten wird ein spezifischer Planungsprozess geführt und Pilotaktionen sowie Veranstaltungen konkret vorbereitet.
MODUL 3: PILOTAKTIONEN
Die im Modul 2 erarbeiteten Aktionen und Initialveranstaltungen verfolgen das Ziel, praktische Erfahrungen für weiterführende Maßnahmen zu gewinnen. Inhalt des Projektes ist die Unterstützung der örtlichen Gruppen in organisatorischer, fachlicher und technischer Hinsicht. Oberstes Ziel der Pilotaktion ist es, die Bevölkerung zu mobilisieren und das Bewusstsein für Bewegung zu steigern. Aktionen können sehr unterschiedlich und vielschichtig sein und es gibt diesbezüglich vielfältige Ansätze, die es zu übertragen und auf die Örtlichkeit abzustimmen gilt. Beispiele dafür sind (unvollständig und ohne Präjudiz)
• „Kindergartenzügle“ (organisierte fußläufige Kindergartenbesuche),
• Bewegungstherapeutische Ausbildung im Kindergarten,
• Bewusstseinsschaffung bei den Eltern,
• Bewegungspädagogische Ausbildung,
• organisierte Bewegungsgruppen für Einheimische und Gäste,
• Umsetzung von Laufstrecken,
• Ausbildung von Animateuren,
• geführte Wanderungen in die Natur- und Kulturlandschaft,
• Erlebniswanderangebot,
• fußläufiges Einkaufen - Nahversorgung.
Wie die Liste zeigt sind die Ansätze vielseitig und je nach Örtlichkeit, Pilotgemeinde, zu wählen. Die Pilotaktionen werden im Rahmen und Umfang der Möglichkeiten des Projektes durchgeführt und dienen der Mobilisierung im Sinne des Projektes und der verstärkten Bewusstseinsbildung.
MODUL 4: MARKETING UND STRATEGIEPLANUNG
Aufbauend auf den Ergebnissen und Erfahrungen der ersten drei Module wird ein Marketing- und Strategieplan entwickelt. Ziel dieses Moduls ist es, weiterführende Aktivitäten zu planen und Folgeprojekte zu generieren.
Nach Abschluss des Projektes sind die Pilotaktionen und die damit verfolgten Ziele in der Bevölkerung weitgehend bekannt. Das Projekt hat die Entwicklung in Richtung wandertouristische Modellregion gefördert und weitere Aktivitäten in dieser Richtung angestoßen. Durch die transnationale Zusammenarbeit konnten einerseits Fachkräfte gebündelt und andererseits gegenseitig motiviert werden sowie auch eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden. Für die Gastronomie und Beherbergungsbetriebe sowie für den Tourismus insgesamt sind neue Ansätze zur Weiterentwicklung entstanden.
Der ländliche Raum hat durch das Projekt das Image in Richtung Gesundheit und hoher Lebensqualität gesteigert.
Die Projektergebnisse werden im Wesentlichen im Rahmen der Aktionen kommuniziert. Mit dem Projekt wurden Akteure koordiniert und für die Zusammenarbeit in weiteren Aktionen vorbereitet.
PILOTAKTIONEN
Zur Umsetzung des Projektes haben sich in Vorarlberg die Gemeinden Lingenau und Bezau entschlossen. Die Fokussierung des Projektes auf ein konkretes Gebiet bzw. auf eine konkrete Gemeinde ermöglicht eine vertiefte Bearbeitung und ermöglicht die jeweilige Gemeinde als Vorbild zu positionieren. Dies wiederum ist eine wichtige Voraussetzung zur Verbreitung der Ergebnisse, bzw. um Nachahmeeffekte zu generieren.
FACHLICHE UNTERSTÜTZUNG
In Vorarlberg wird das Projekt fachlich durch Professioniesten aus dem Bereich Sport begleitet und betreut. Die Leistungen werden an den Bestbieter vergeben. Zudem sind es die lokalen Fachleute aus der Bewegungstherapie, der Sportmedizin, dem Tourismus, der Wanderführer und dem Kreis der Outdoor Anbieter, die in das Projekt eingebunden sind.
LES 4.4 Soziales und Gesellschaft:
4.4.1 Ziele: Gleichstellung von Frauen; Jugend; Alter; Personen anderer Kulturkreise und deren Integration
4.4.2 Strategie: Mit der gezielten Auseinandersetzung zu den Gleichstellungsthemen sollen Strukturen geschaffen werden, die eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums im Sinne der Lebensqualität weiter sichern und ausbauen.
4.4.2 Strategie: Es werden Initiativen gestartet, die dazu führen, dass das Ehrenamt nicht überstrapaziert, Vereine bzw. deren Funktionäre entlastet werden und die Vereinstätigkeit in den Dörfern als gesellschaftlicher Impuls erhalten bleibt. Zudem soll ortsübergreifende Vereinsarbeit Unterstützung finden.
4.4.3 Angestrebte Resultate: In mehreren Fällen sind gemeindeübergreifende Einrichtungen geschaffen, die das Vereinsleben und das Ehrenamt in ihrer Ausübung unterstützen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.