lead_Astromobile_rgw
Projektdatenbank
 

Astromobile - eine Sternwarte auf Rädern

Projektträger

Firma: Regionalplanungsgemeinschaft Großes Walsertal
Strasse: Jagdbergstrasse 272
PLZ / Ort: AT - 6721 Thüringerberg
Telefon: +43 5550 20360
Email: moser@grosseswalsertal.at
Website: http://www.grosseswalsertal.at/
 

Kurzbeschreibung

Die UNESCO hat das Jahr 2009 zum internationalen Jahr der Astronomie erklärt. Die Anlässe: 400 Jahre Fernrohrbeobachtung; 400 Jahre erstes modernes Lehrbuch der Astronomie; 40 Jahre seit der erste Mensch den Mond betrat.
Für die Sternbeobachtung wird ein dunkler Nachthimmel fernab von künstlicher Beleuchtung benötigt, der im Biosphärenpark Großes Walsertal noch zu finden ist. Klassische Sternwarten haben mit dem Zuwachs an „Lichtverschmutzung“ zu kämpfen. Das vorliegende Projekt bringt eine gut ausgerüstete Amateursternwarte in den Biosphärenpark, der beste Beobachtungsbedingungen garantiert. Im Rahmen des Projekts wird ein spezieller Anhänger gebaut, in dem die gesamte Infrastruktur für die Himmelsbeobachtung mitgeführt wird. Die Sternwarte soll nach wenigen Handgriffen an unterschiedlichen Standorten betriebsbereit sein. Das internationale Jahr der Astronomie bietet außerdem den geeigneten Rahmen, um das Thema Stern- und Himmelsbeobachtung anhand einer Reihe von Veranstaltungen im Biosphärenpark aufzugreifen und den Wert des Sternenhimmels herauszustreichen.

Ausgangslage

Das Große Walsertal gehört seit dem Jahr 2000 dem internationalen Biosphärenpark Netzwerk der UNESCO an. Mit verschiedenen Projekten wird seither versucht, den mit der Biosphärenpark-Auszeichnung verbundenen Anspruch, Modellregion für naturverträgliches Leben und Wirtschaften zu sein, umzusetzen. Das von der UNESCO ausgerufene internationale Jahr der Astronomie (www.astronomie2009.at) bietet den geeigneten Anlass, die Bedeutung des sternenreichen Nachthimmels, wie er im Großen Walsertal noch vorhanden ist, zu thematisieren.
Vorarlberg ist das einzige Bundesland, das über keine eigene öffentlich zugänglich Sternwarte verfügt. In der Vergangenheit gab es einige Initiativen zum Bau von Sternwarten, u. a. auf dem Karren bei Dornbirn und auf dem Muttersberg bei Bludenz. Bergstationen von Steilbahnen bieten meist gute Nachthimmelsverhältnisse, allerdings sind die „Sterngucker“ an die Öffnungszeiten der Bahnen gebunden. Eine Sternwarte in den Ballungszentren würde eine gute Erreichbarkeit garantieren, allerdings werden viele Nachhimmelsobjekte vom störenden Licht der Straßenlaternen überblendet. Typischerweise kann man in Ballungszentren nur mehr 400 Sterne von freiem Auge sehen. An dunklen Plätzen wären es 2000 bis 3000 Sterne.
Himmelskunde ist für breite Bevölkerungskreise attraktiv, vor allem wenn die Möglichkeit der Himmelsbeobachtung mit geeigneten Instrumenten geboten wird.

Ziele

Das Projekt will den Nachthimmel als schützenswertes Gut thematisieren und mit einer mobilen Sternwarte und Veranstaltungen auf seine Bedeutung aufmerksam machen. Als UNESCO Biosphärenpark ist das Große Walsertal mit seinen abgelegenen und wenig mit Licht verschmutzen Orten der geeignete Platz dafür.
Ziel ist es, eine gut ausgerüstete mobile Sternwarte zu entwickeln und zu den BesuchernInnen zu bringen. Mit der mobilen Sternwarte wird es möglich sein, Beobachtungen von Sternen, Planeten und des Mondes durchzuführen. Auch Sonnenbeobachtungen werden mit speziellen Filtern ermöglicht werden.
Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Veranstaltungen (zu den Themen Mond am Abendhimmel, Mondlandschaften, Planeten etc) werden in das bestehende Biosphärenpark Angebot integriert und stellen eine Bereicherung des touristischen Angebots dar. SchülerInnen und Erwachsene werden in zweierlei Hinsicht mit einem wichtigen Umweltthema befasst: einerseits lernt man den oberen Teil der Umwelt, eben den Nachthimmel kennen, andererseits wird deutlich, wie ein wichtiges Naturgut – der Sternenhimmel – durch Lichtverschmutzung verloren gehen kann.

Inhalte

- Fertigung des Astromobiles: Auf einen speziell gefertigten PKW-Anhänger wird ein Teleskop montiert. Das gesamte Zubehör einschließlich der Präsentationsmöglichkeit (Beamer + Laptop) wird im Anhänger untergebracht. Ein zweites Teleskop ist für die Sonnenbeobachtung optimiert (H_Alpha-Filter zur Beobachtung von Sonneneruptionen und Sonnenflecken).
- Veranstaltungsangebot im Biosphärenpark Großes Walsertal im Rahmen des internationalen Jahr der Astronomie: Vorträge über Fakten zu den Himmelobjekten (Sonne, Planeten..), Sonnen- bzw. Sternbeobachtungen durch Teleskope, Begleitung bei besonderen Ereignissen wie Finsternissen, Sternschnuppenschauern, etc.

Erwartete Ergebnisse

Die mobile Sternwarte Astromobile ist umgesetzt und wird für ein buntes Veranstaltungsangebot im Biosphärenpark zum Thema Astronomie eingesetzt. Damit gelingt es, Bewusstseinsbildung für das schützenswerte Naturgut Sternenhimmel zu betreiben und das bestehende Veranstaltungsangebot im Biosphärenpark um diesen Aspekt zu erweitern. Mit dem Internationalen Jahr der Astronomie sind die Veranstaltungen im Biosphärenpark in ein internationales Großereignis eingebettet, eine entsprechende Öffentlichkeitswirksamkeit und eine weitere Verankerung der Biosphärenparkanliegen und Angebote im öffentlichen Bewusstsein ist dadurch zu erwarten.

Bezug zum Programm

LES 4.5 Bildung und Kultur:
4.5.1 Ziele: Lokale Potentiale gezielt in Kultur nehmen (vergleiche: Weißtanne, Käse, Handwerk, Kulinarisches); - Esskultur, Baukultur, Kultur im Umgang mit dem Gast; in diesem Falle Region ohne Lichtverschmutzung, Höhenlage
4.5.2 Strategie: Regionale Stärken sollen gezielt evaluiert und im Sinne der Inkulturnahme weiter entwickelt werden;
4.5.2 Strategie: Kooperationen in den Bereichen Kultur und Bildung - sowohl auf örtlicher als auch überregionaler Ebene - mit den Hauptanliegen der Zusammenarbeit und gleichzeitig der Stärkung regionaler Identität;
4.5.3 Angestrebte Resultate: Initiierung, Belebung von Kulturinitiativen mit Bezug zur Region wurden unterstützt. Das Kulturangebot wird landesweit in einem etablierten Veranstaltungskalender bekannt gemacht; in diesem Fall um ein Angebot „Planetenbeobachtung“ erweitert.

Diese Seite drucken | Fenster schließen