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Projektdatenbank
 

Kulturerbe für die Zukunft

Projektträger

Firma: Stand Montafon
Strasse: Montafonerstr. 21
PLZ / Ort: AT - 6780 Schruns
Telefon: +43 5556 721 32 17
Email:
Website: http://www.stand-montafon.at
 

Kurzbeschreibung

Die Gemeinden des Montafons entwickeln im Rahmen des Projektes eine nachhaltige Sammelstrategie für alle Museen der Talschaft. Mit dem Projekt werden Grundlagen für die Präsentation, die Restaurierung und die Sammeltätigkeit geschaffen. Darüber hinaus werden auch die historischen Museumsgebäude bzw. Räumlichkeiten mit dem jeweiligen Ausstellungsmobiliar authentisch weiterentwickelt und Kulturgüter exemplarisch dokumentiert. Die Ergebnisse beinhalten auch Vermittlungsstrategien, Vermittlungsprogramme (Workshops, Vorträge, Führungen, Exkursionen, Ausstellungen, Websites, Social Media und Museumspublikationen). Die Projektergebnisse werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt gliedert sich in fünf Arbeitspakete:


× Erarbeitung von Sammlungskonzept und –strategie


× Restaurierung und Präsentation von „Leitobjekten“


× Erhaltung und Sicherung der Sammlung an sich


× Optimierung der Museumspräsentation und


× Dokumentation regionalhistorisch wertvoller Objekte

Ausgangslage

Der Heimatschutzverein Montafon ist Trägerverein und Betreiber der 4 Montafoner Museen. Ihre Einrichtung und Betreuung sowie die des Montafon Archivs in Schruns gehören neben zahlreichen weiteren Projekten zur Geschichte und Gegenwart des Montafons und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm zu den wichtigsten Aktivitäten. Heute zählt der Verein über 900 Mitglieder und gehört damit zu den größten und am stärksten wachsenden kulturellen Vereinigungen Vorarlbergs.


Sammlung


Die Montafoner Museen verfügen mit nahezu 7.000 Objekten über eine der bedeutendsten regionalen Museumssammlungen Vorarlbergs, die in den letzten 107 Jahren gesammelt, inventarisiert und präsentiert wurden. Diese Sammlung stellt gemeinsam mit dem Archiv das „Gedächtnis“ des Tales dar und soll ein offener Wissensspeicher für verschiedene Zielgruppen werden. Die Anfänge der Sammlung liegen weitgehend im unsystematischen Erwerb von Objekten. Oft spielten Zufälle, persönliche Vorlieben oder die zur Verfügung stehenden Mittel eine entscheidende Rolle. Objekte jüngeren Datums fehlen weitgehend. Um auch die Entwicklungen dieser für die Geschichte und Gegenwart des Montafons so prägenden Jahrzehnte zu dokumentieren und zu archivieren ist es notwendig, ein tragfähiges Konzept für eine weitere Sammlungstätigkeit zu entwickeln. Darüber hinaus soll aber auch der vorliegende Bestand nachhaltig für zukünftige Generationen gesichert werden. Mit dem Ansatz„Horizont 100“(Joachim Huber – Fa. prevart) werden geeignete Sammlungsstrategien und Vorgehensweisen erarbeitet, die nach dem optimalen Einsatz der heute vorhandenen Mittel bezogen auf das Vorhandensein der Objekte in 100 Jahren und auf die Vermeidung von Redundanzen in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern Bezug nimmt. Damit es zu möglichst wenigen Doppelgleisigkeiten in der Museumslandschaft des südlichen Vorarlbergs kommt, ist hier eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung der Museen untereinander dringend nötig.


Archiv


Im Jahr 2002 konnte der Stand Montafon im Untergeschoß des Montafoner Heimatmuseums in Schruns das nach modernen Grundsätzen eingerichtete Montafon Archiv mit einer Fläche von über 100 m2 eröffnen. Der Grundbestand basiert auf der umfassenden Sammeltätigkeit von Dr. Josef Zurkirchen, der im Laufe der vorangegangenen Jahrzehnte Dokumente aus dem Montafon im Umfang von weit über 1.000 Aktenordnern gesammelt hat. Diese Sammlung ist unter der Bezeichnung Zurkirchen-Archiv bekannt und wird durch eine stattliche Anzahl von Nachlässen mit Montafon-Bezug ergänzt. Vor allem in letzterem Bereich konnte das Archiv in den letzten zehn Jahren beachtliche Zuwächse verzeichnen. So wurden in Form von Leihgaben, Überlassungen und Ankäufen weit über 100 Bestände übernommen, die zum Teil mehrere Dutzend Aktenordner umfassen. Ein Teil der Bestände ist noch nicht inventarisiert. Zudem kristallisierten sich in den letzten Jahren einige Forschungsschwerpunkte zur Montafoner Geschichte heraus, aus denen sich im Archiv eigene themenbezogene Sammlungen entwickelten. Als Beispiele seien an dieser Stelle das Berghistorische Archiv und das Wintersportarchiv genannt. Bereits seit einiger Zeit wird zudem an einer Aufsatz- und Zeitungssammlung gearbeitet, bei der möglichst viele Artikel zu Talschaftsthemen gesammelt werden. Das Audio- und Videoarchiv mit nahezu 300 Interviews zählt zu den größten seiner Art im mittleren Alpenraum und wird laufend erweitert. Zudem ist noch festzuhalten, dass die historische Fotosammlung laufend ausgebaut wird und bereits über 10.000 Fotografien aus der Montafoner Geschichte beinhaltet.

Museumsgebäude und Ausstellungseinrichtungen

Ferner stehen neben dem Erhalt bzw. der Weiterentwicklung der Sammlung und des Archivs auch die Museumsgebäude, die integraler Teil der Außenwirkung und selbst zu schützende Kulturgüter sind, im Mittelpunkt des Projekts. Die 4 Gebäude sind sichtbare Objekte der historischen Kulturlandschaft und auch die Räumlichkeiten, in denen Dauer- und Sonderausstellungen gezeigt werden, sowie die Einrichtung dieser Museumsräume sind Teil des materiellen Kulturerbes und haben eine entsprechend große Bedeutung. Gerade die Historizität dieser Objekte wurde bisher oft unterschätzt und dementsprechend soll vermehrt auf einen sensiblen Umgang mit bzw. einen klaren Miteinbezug der Museums- und Ausstellungsräume sowie des Mobiliars geachtet werden. 


Objekte im Montafon


Schließlich sollen auch Objekte außerhalb der Museen, die als markante und erhaltenswerte Gebäude in der Kulturlandschaft wahrgenommen werden, erfasst und bauhistorisch untersucht werden, um die Bedeutung dieses materiellen Kulturerbes einerseits den Eigentümern, aber auch darüber hinaus einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Diesbezüglich konnten in der vergangenen Jahren im Rahmen des Projekts „Maisäßinventar Montafon“ bereits zahlreiche positive Erfahrungen gemacht werden, denn durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Objekten stieg deren ideeller und materieller Wert auch für die Eigentümer und ein Bewusstsein für eine sensible Erhaltung konnte geschaffen werden. Zahlreiche konkrete Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen waren die Folge der Auseinandersetzung mit der Thematik.


Ziele

Im Zentrum steht die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Sammlungsstrategie für die Montafoner Museen. Stärken und Schwächen werden herausgearbeitet und schließlich Bewertungskriterien für zukünftige Sammlungs-schwerpunkte entwickelt. Darauf aufbauend werden konkrete Leitobjekte konserviert, restauriert und adäquat präsentiert. Eine nachhaltige Form der Depot- und Archiv-Einrichtung wird ebenfalls geschaffen. Auf der Basis einer Erforschung der Geschichte der Museumsgebäude als ortsfeste Kulturgüter werden auch diese Objekte authentisch weiterentwickelt, d.h. restauriert bzw. eingerichtet. Insbesondere die Anschaffung von in allen 4 Museen flexibel einsetzbaren Ausstellungseinrichtungen, die die historische Gebäudesubstanz schonen und ein dauerhaftes kostensparendes Bespielen der Museen ermöglichen, steht hierbei im Vordergrund. Weitere bedeutende historische Objekte in der Montafoner Kulturlandschaft sollen einerseits inventarisiert, andererseits dokumentiert und exemplarisch bauhistorisch untersucht werden. Mit den Methoden der historischen Bauforschung sollen die Geschichten dieser Objekte nachgezeichnet werden.


Positionierung der Dachmarke und überregionaler Austausch


All diese Maßnahmen gemeinsam generieren wertvolle Impulse für eine erfolgreiche Positionierung der Dachmarke „Kulturerbe Montafon“ als Leitbild eines Tales mit Zukunft, das sich jedoch seiner Vergangenheit und seinem kulturellen Erbe bewusst ist. Überdies werden Modelle für regionale und überregionale Kooperations- und Vernetzungsformen weiterentwickelt, da in Bezug auf die Sammlungsstrategie eine Abstimmung mit den umliegenden Museen erfolgen muss und dieser Austausch bzw. diese Kommunikation auch in Zukunft weitergeführt werden soll, um eine dauerhafte, überregionale Auseinandersetzung zum Themenfeld „Sammlung“ und „Archiv“ zu gewährleisten.

Inhalte



Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete gegliedert. Alle Arbeitspakete inkludieren Vermittlungsangebote (Workshops, Vorträge, Führungen, Exkursionen, Ausstellungen, Website, Social Media, Museums-Publikationen), die die Thematik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und gewährleisten, dass alle Entwicklungsschritte im Rahmen des Projekts transparent nach außen kommuniziert werden.

Erwartete Ergebnisse

Nach Abschluss des Projekts wird eine zukunftsfähige und nachhaltige Sammlungs-strategie für die Montafoner Museen bestehen. Auf der Basis der erarbeiteten Bewertungskriterien sind ausgewählte Leitobjekte restauriert und nachhaltig konserviert, die Sammlung und das Archiv werden unter modernen Grundsätzen gelagert und aufbewahrt. Die Museumsgebäude und die Ausstellungsräume in Bartholomäberg, Gaschurn und Silbertal werden in die Ausstellungen als historische Objekte miteinbezogen. Die Ausstellungen sind unter Schonung der Museums-gebäude ausgestattet. Weitere historische Objekte sind als herausragende Beispiele der Kulturlandschaft dokumentiert. Alle Maßnahmen sind in Form von verschiedenen Vermittlungsangeboten an die Öffentlichkeit kommuniziert worden und das Bewusstsein in Bezug auf das materielle Kulturerbe wurde gestärkt. Mit anderen Museen in Vorarlberg geschieht ein regelmäßiger Austausch zur Sammlungsstrategie, Know-How und Erfahrungen werden geteilt. Die Montafoner Museen können in puncto Sammlunsstrategie und Erhaltung und Sicherung wertvoller Kulturgüter in Regionalmuseen eine Vorbildfunktion einnehmen und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung ständig weiter.

Bezug zum Programm

4.5 Bildung und Kultur


4.5.1 Ziele:
4.5.1.2    Lokale Potentiale gezielt in Kultur nehmen (vergleiche: Weißtanne, Käse, Handwerk, Kulinarisches); - Esskultur, Baukultur, Kultur im Umgang mit dem Gast
4.5.1.3    Aufblühendes Kulturleben auf dem Lande.
4.5.1.4    Überregional vernetzte Kulturinitiativen.


4.5.2 Strategie
4.5.3.3    Kooperationen in den Bereichen Kultur und Bildung - sowohl auf örtlicher als auch überregionaler Ebene - mit den Hauptanliegen der Zusammenarbeit und gleichzeitig der Stärkung regionaler Identität


4.5.3 Resultate
4.5.3.2    Initiierung, Belebung von Kulturinitiativen mit Bezug zur Region wurden unterstützt. Das Kulturangebot wird landesweit in einem etablierten Veranstaltungskalender bekannt gemacht
4.5.3.4    Die „ Inkulturnahme lokaler Ressourcen“ ist thematisiert und das Image einzelner Produkte gestärkt (Vergleich Weißtanne)

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