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Sanierung und Neunutzung des Vonblonhauses in Thüringen

Projektträger

Kurzbeschreibung

Das Haus Gerbeweg 4 (Vonblonhaus) zählt zu den ältesten noch erhaltenen Objekten nicht nur
in der Gemeinde Thüringen, sondern im ganzen Walgau und steht in zentraler Lage im historischen Dorfzentrum an der Kreuzung Faschinastraße-Herrengasse. In einem Vorprojekt wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet sowie eine Notsanierung und umfassende Planungsarbeiten durchgeführt. Die bauliche Umsetzung, Adaptierung und Sanierung ist Gegenstand dieses Antrages.

Das Vonblonhaus besteht aus einem Wohnhaus- und einem Wirtschaftstrakt, wobei insbesondere der aus 1617 stammende Holzblockbau im Dorfbild markant in Erscheinung tritt. Die baukultu-relle Bedeutung des Bauobjektes für Gemeinde und Region wird durch die erfolgte Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt aber auch durch die bauhistorischen Untersuchungen der Universität Wien (Prof.Dr.Ing. Stefan Uhl) deutlich.

Bei der Revitalisierung des Wohnhaus sowohl innen als auch außen, werden im Wesentlichen nur Sanierungen, Instandsetzungen und Konservierungen, ohne Dämmmaßnahmen, durchgeführt, sodass das ursprüngliche Gesamterscheinungsbild erhalten bleibt bzw. wieder hergestellt wird. Das Wohngebäude bleibt unbeheizt.

Der angebaute Wirtschaftstrakt soll nach entsprechenden Dämmungen und Konstruktionsaufbauten der Außenbauteile wiederum einen vertikalen Holzbretterschirm (größtenteils und nach Möglichkeit aus dem Bestand) erhalten. Die Optik des Wirtschaftstraktes soll trotz einer Neunutzung soweit bestehen bleiben, dass die Dualität zwischen Wohn- und Wirtschaftstrakt erhalten wird. Im Inneren soll dieser Bauteil mit neuem Leben erfüllt werden.

Auf drei Geschossen wird neben der Gemeindebibliothek ein niederschwelliges Kulturangebot Platz finden. Auch die Mitnutzung des Wohntraktes wird durch eine neue gemeinsame innere Erschließung ermöglicht. Die Räume im Vonblonhaus verstehen sich als Ergänzung zum Angebot in der Villa Falkenhorst. Das Angebot der Gemeindebibliothek soll in Zusammenarbeit mit den benachbarten Gemeindebibliotheken ausgeweitet und verbessert werden. Es sollen hier auch neue Themenschwerpunkte geschaffen werden.

Ausgangslage

Durch die bereits im ersten Projekt geförderten Planungs- und Sanierungsarbeiten konnten das ursprünglich akut gefährdete Gebäude durch die Dachsanierung und andere Arbeiten in der Substanz gesichert werden. Ein zwischen Gemeinde, Architekt, Vereinen und zukünftigen Nutzern abgestimmtes Nutzungskonzept liegt vor, das eine Kombination der Gemeindebücherei mit Veranstaltungsräumlichkeiten vorsieht. Die Planungsarbeiten sind mit Ausnahme der Fachplanungen (Elektro- und Haustechnik) und der Erstellung der Polierpläne weitgehend abgeschlossen.

Die Einreichunterlagen zur Erlangung der notwendigen Bewilligungen liegen vor und wurden bei der zuständigen Baubehörde und beim Bundesdenkmalamt eingereicht. Die Planungen sind mit den zuständigen Sachverständigen abgeklärt worden. Es wird daher mit der Erteilung der Bewilligungen nach dem Bau- und Denkmalschutzgesetz bis Mitte April gerechnet.

Nach der erfolgten Ausschreibung der Arbeiten soll mit den weiteren Bauarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden.

Ziele

Mit der Sanierung, Restaurierung und Neunutzung des Vonblonhauses sollen im Grundsatz drei Ziele erreicht werden:

* Aufwertung des historischen Dorfzentrums und Verbesserung des Erscheinungsbilds der Ortdurchfahrt.

* Erhaltung eines Zeitzeugens des ursprünglichen bäuerlichen Lebens für die folgenden Generationen und Zugänglichmachung der restaurierten Räumlichkeiten. Dadurch soll das Bewusstsein für die regionale Identität und die Wertschätzung für das historische Erbe bzw. Bausubstanz gestärkt werden.

* Erhöhung der Lebens- und Nahraumqualität im Dorf durch die Schaffung zentraler öffentlicher Räume

* Schaffung eines niederschwelligen Veranstaltungs- und Informationszentrums im Dorf. Bisher bestehen im Zentrum keine bzw. nur eingeschränkt nutzbare Räume für kleinere Veranstaltungen, Ausstellungen, Kurse oder Feiern zur Verfügung.

Inhalte

Inhaltes dieses zweiten Projekts sind:
* In einem geringen Ausmaß die Detail- und Fachplanungen zum Umbau und Neunutzung des Wirtschaftstrakts.
* Geringfügige Adaptierungen im Wohnteil zur Nutzbarkeit als Ergänzung zum Wirt-schaftstrakt (Zugang, Installationen, Einrichtungsgegenstände u.Ä.).
* Die Bauarbeiten für den Umbau und die Umnutzung des Wirtschaftstraktes.
* Einrichtung für den Wirtschaftstrakt und Verbesserung des Bibliotheksangebots

Diese Inhalte sind in drei Arbeitspakete gegliedert, welche im Zeitraum von Juni 2009 bis Ende 2010 umgesetzt werden (siehe dazu Detailbeschreibung der einzelnen Arbeitspakete).

Erwartete Ergebnisse

Aufwertung des historischen Dorfzentrums durch eine Verbesserung des Erscheinungsbilds der Ortsdurchfahrt und Attraktivierung des historischen Zentrums als Standort durch die An-siedlung einer bisher fehlenden öffentlichen Nutzung in diesem Bereich.

Schaffung eines Bewusstseins für die regionale Identität und die Wertschätzung für das historische Erbe bzw. Bausubstanz durch die Erhaltung eins Zeitzeugens des ursprünglichen bäuerlichen Lebens für die folgenden Generationen.

Schaffung eines niederschwelligen Veranstaltungsortes, Treffpunktes und Informationsquelle im historischen Dorfkern als Kommunikationszentrum, was die Lebens- und Nahraumqualität in Thüringen entscheidend verbessert.

Bezug zum Programm

LES 4.3 Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität: 4.3.1 Ziele: Nutzung alter Bausubstanz.; 4.3.2 Strategie: Es werden Maßnahmen ergriffen um die Lebensqualität im Ort zu erhöhen, - Schwerpunkte dabei sind: Wohnraum, sichere Schul- und Einkaufswege, Betreuungseinrichtung; 4.3.3 Angestrebte Resultate: Anstieg des Anteils junger Familien in den Dörfern.

Der Bezug zu LES 4.3 wurde gewählt, da mit der Steigerung der Lebensqualität (Nah- u. Freiraumqualität) und der Nutzung alter Bausubstanz in diesem Projekt gleich zwei Ziele aus diesem Aktionsfeld verfolgt werden.