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Projektdatenbank
 

Adaptierungen des historischen landwirtschaftlichen Gebäudes zu einem öffentlichen Kulturraum

Projektträger

Firma: artenne nenzing
Strasse: Kirchgasse 6
PLZ / Ort: AT - 6710 Nenzing
Telefon: +43 5525 64417
Email: artenne@gmx.at
Website: http://www.artenne.at
 

Kurzbeschreibung

Die "artenne nenzing" versteht sich als Plattform für Kunst und Kultur im ländlichen Raum und möchte das Bewusstsein für das Kulturerbe und dessen Potential für die Zukunft in der Region stärken und der regionalen Bevölkerung einen Zugang zu Kunst und Kultur bieten. Dazu findet das jährlich wiederkehrende Kulturfestival „tenneale“ in den Räumlichkeiten der Artenne statt.

In einem einjährigen Vorprojekt (2008) wurden die Vorbereitungsschritte für eine längerfristige Kulturvermittlungsstrategie erarbeitet, der Verein artenne nenzing gegründet und die bautechnische Planung für die Adaptierung der räumlichen Gegebenheiten im Ausstellungshaus Krichgasse 6 durchgeführt. Der nun vorliegende Projektantrag umfasst die bauliche Umsetzung der Adaptierung der Tenne als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum. Weiters wird im Rahmen dieses Folgeprojektes eine längerfristige Kulturvermittlungsstrategie erarbeitet. Der neu gegründete Verein artenne nenzing adapiert das Austellungsgebäude für seine Zwecke und setzt ein Kultur-Programm im Sinne der Vereinsziele um.

Ausgangslage

Das Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Bauernhauses Kirchgasse 6 in Nenzing wird seit 1994 für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Am Anfang standen Workshops mit Künstlern und Kindern im Mittelpunkt sowie Ausstellungen, die unter dem Namen “tenneale” liefen. Ein wichtiger Einschnitt bildete das Ausstellungsprojekt “Strick, Badeanzug, Besamungsset. Nachruf auf die kleinbäuerliche Kultur” (2004), dies insofern, als sich daraus eine genauere inhaltliche Festlegung ergab, die darin besteht, vor dem Hintergrund regionaler Geschichte (vor allem die der kleinbäuerlichen Kultur) aktuelle Entwicklungen zu reflektieren. Dies gilt auch für die weiteren Projekte, für Ausstellungen wie “Bergheimat” (2005), “Naturstimmen” (2006), “Bau-Substanz. Vom Umgang mit Tennen, Ställen, Bauernhäuser” (2006), “Gräser, Blumen, Blüten” (2007), “Vom Mangel zum Überfluss (2008). Bezugnahmen auf die Landwirtschaft bzw. die kleinbäuerliche Kultur sind nicht im Sinne einer historisch-nostalgischen Inventarisierung zu verstehen, sondern als einer der Ausgangspunkte, die im Umbruch befindliche Region neu zu denken. Thematisch kann sich dabei der Bogen von der Architektur bis hin zur Ess- und Technikgeschichte spannen. Zweifellos wird die "artenne nenzing Plattform für Kunst und Kultur", ausgehend von bisherigen Projekten, in die Künstler, Kulturhistoriker, Museumsexperten etc eingebunden waren, mit diesen thematischen Festlegungen ein eigenständiges Profil entwickeln.

Das ehemalige Wirtschaftsgebäude ist nicht nur baugeschichtlich von Bedeutung (das im Jahr 1841 errichtete Gebäude ist eines der größten und wenigen seiner Art, die im Walgau noch erhalten sind. Es besticht durch seine harmonische, schlichte und dennoch eigenwillige Architektur und zählt somit zu den Objekten in Nenzing, die von einer vergangenen bäuerlichen Kultur zeugen – die im Gegensatz zu Aussiedlerhöfen im Dorfleben integriert waren. Dies könnte durch eine intensivere Nutzung – wie im vorgestellten Projekt – neu belebt werden, denn das Gebäude bildet aufgrund seines Raumangebotes ideale Voraussetzung für unterschiedlichste Projekte und Veranstaltungen (Ausstellungen, Diskussionen, Konzerte, Soundinstallationen, Workshops, Theater, Lesungen und Feste). 2005 wurden erste größere Umbaumaßnahmen bzw. Adaptionen im ehemaligen Kuhstall vorgenommen, damit dieser als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum verwendet werden kann. Um Veranstaltungen in dieser Größenordnung durchführen zu können, sind auch bauliche Maßnahmen erforderlich, besonders im Hinblick auf Vorschriften der Sicherheit, Hygiene etc. Der nun vorliegende Projektantrag umfasst die bauliche Umsetzung der Adaptierung der Tenne als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum.

Ziele

Ziel ist es generell, das Bewusstsein für das Kulturerbe und dessen Potential für die Zukunft in der Region zu stärken und einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur für die regionale Bevölkerung zu schaffen. Dazu sind entsprechende Veranstaltungs-Räumlichkeiten zweckmäßig, welche idealerweise eine Schnittstelle zwischen früherer landwirtschaftlicher und moderner kultureller Nutzung bieten. Die Artenne im alten Bauernhaus Kirchgasse ist dazu geradezu prädestiniert, entspricht aber nicht den sicherheitstechnischen und sanitärhygienischen Anforderungen moderner Veranstaltungs-Räumlichkeiten.

Ausgehend von der Bauplanung aus dem Vorprojekt soll nun die Detailplanung durchgeführt und die Umbaumaßnahmen ausgeschrieben und umgesetzt werden. Ein weiteres Ziel dieses Projektes ist die Programmplanung und -umsetzung für die Jahre 2009-2011. Um zukünftige Perspektiven bereits frühzeitig auszuloten, soll abschließend ein Nutzungskonzept für das alte Waschhaus und Glashaus erarbeitet werden.

Inhalte

Das Projekt umfasst die eine längerfristige Kulturvermittlungsstrategie, die Umsetzung eines Kulturprogrammes und die Adaptierung der dazu erforderlichen räumlichen Gegebenheiten (siehe Beschreibung der Arbeitspakete).

Erwartete Ergebnisse

Die tenneale als ein jährliches Ausstellungsprojekt der artenne mit dem Fokus auf regionales Kulturerbe, Entwicklung und Perspektiven für die Zukunft wird fortgesetzt. Die jeweiligen Ausstellungen der tenneale werden von einem vielfältigen Rahmen- und Vermittlungsprogramm begleitet. Die Zusammenarbeit von und mit Künstlern, Kulturwissenschaftlern wird weiterhin von entscheidender Bedeutung sein. Kooperationen mit Kulturveranstaltern im Walgau und regionalen Anbietern landwirtschaftlicher Produkte werden die tenneale in der Region weiter verankern und etablieren.

Eine längerfristige Themen- und Vermittlungstrategie und ein Leitbild liegen vor. Der neugegründete Verein artenne nenzing zeichnet für das Programm verantwortlich.

Die alte Bausubstanz des Wirtschaftsgebäudes “Kirchgasse 6” ist teilsaniert und die entsprechenden baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen für einen Veranstaltungsort verbessert. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude funktioniert autonom und kann auch von externen Vereinen und Institutionen für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Ein Konzept für das ehemalige Waschhaus und das Glashaus liegt vor und dies könnte in einem Folgeprojekt umgesetzt werden.

Bezug zum Programm

LES 4.5 Bildung und Kultur: 4.5.1 Ziele: Aufblühendes Kulturleben auf dem Lande.; 4.5.2 Strategie: Kooperationen in den Bereichen Kultur und Bildung - sowohl auf örtlicher als auch überregionaler Ebene - mit den Hauptanliegen der Zusammenarbeit und gleichzeitig der Stärkung regionaler Identität; 4.5.3 Angestrebte Resultate: Initiierung, Belebung von Kulturinitiativen mit Bezug zur Region wurden unterstützt.

Die Artenne Nenzing hat sich insbesondere die Förderung des Kulturlebens im ländlichen Raum zum Ziele gesetzt. Die vermmittelten Themen kreisen allesamt um die kleinbäuerlichen Kultur und stärken damit die regionale Identität. Daraus ergibt sich eine klare Zuordnung unter 4.5 Bildung und Kultur.

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